Die Costa Verde, auch als Grüne Küste bekannt, ist ein Teil Spaniens, der eine andere Facette des beliebten Urlaubsziels zeigt. Ein Luxuszug namens Costa Verde Express verbindet Bilbao im Baskenland mit Santiago de Compostela in Galicien entlang dieser Küste. Dieser Zug, ein historischer Königszug der staatlichen Eisenbahngesellschaft Renfe, öffnet Tore zu den beeindruckenden Landschaften und kulturellen Reichtümern Nordspaniens.
Eine sechstägige Einladungsreise unseres Chefredakteurs führte durch die nordspanischen Regionen Asturien, Kantabrien und Galicien und ermöglichte Einblicke in die Kultur und Geschichte dieser Region. Die Gleise der malerischen Schmalspurbahn FEVE führen durch Flusstäler, über Berge und entlang der grünen Küste Nordspaniens, der berühmten "Costa Verde". Der Costa Verde Express ist kein Hochgeschwindigkeitszug, sondern gemächlich unterwegs. Selbst kleine, immer willkommene Verspätungen boten Gelegenheit, überraschend auszusteigen oder die Landschaft zu bewundern. Mit dem Costa Verde Express reist man nicht, um ein Ziel zu erreichen, sondern um die Reise selbst zu genießen.
Die Gänge und Abteile des Zuges sind eng, bieten jedoch ausreichend Platz für moderne Reisende. Der Zug durchquert abgelegene Dörfer und die vielfältige Landschaft Nordspaniens, von Santiago de Compostela in Galicien über Santander in Kantabrien bis nach Bilbao im Baskenland. Die Strecke kann auch in umgekehrter Richtung ab Bilbao zurückgelegt werden.
Der Costa Verde Express bietet einen hohen Komfort und Service. Der historische Zug wurde aufwendig restauriert und mit luxuriösen Details ausgestattet. An Bord erwarten den Reisenden komfortable Kabinen, exzellenter Service und lokale Küche. Die Panoramawagen bieten spektakuläre Ausblicke auf die Landschaft Nordspaniens, während die gemütlichen Lounge-Wagen zur Entspannung einladen. Die Waggons sind elegant eingerichtet und schaffen ein exklusives Ambiente. Kompetente deutschsprachige Reiseleiter begleiten die Gäste in den Städten.
Nordspanien: Eine Region der wilden Natur
Die Berge im Norden Spaniens beherbergen Bären, Wölfe und Adler, während Flüsse Lachse und Forellen beheimaten. Auf saftigen Wiesen grasen Rinder, und das Meer ist reich an Fischen. Diese Region, eine der letzten unberührten Wildnisse Europas, verdankt ihre beeindruckende Natur vor allem ihrer geografischen Lage. Die Einheimischen betrachten Kantabrien und Asturien als die authentischsten spanischen Regionen. Der Costa Verde Express, unser luxuriöser Zug, ermöglicht es, die Ursprünglichkeit dieser Wildnis zu erleben.
Beeindruckende Berglandschaften und der türkisblaue Atlantik
Die Region entlang der Cordillera Cantábrica in Spanien zeichnet sich durch eine einzigartige Geschichte und atemberaubende Natur aus. Geschützt durch die Gebirgskette, blieb sie von den maurischen Eroberern unberührt, was ihre Kultur und Sprache auf einzigartige Weise geprägt hat.
Die Küstenlandschaft ist von atemberaubender Schönheit, geprägt vom türkisblauen Atlantik, der reich an Fisch ist. Die Fischer hier sind Zeugen einer lebendigen maritimen Tradition. Im Gegensatz zu den südlichen Regionen Spaniens, wie Andalusien mit seiner berühmten Flamenco-Folklore, unterscheidet sich diese Region kulturell.
Santander, die Hauptstadt der kleinsten spanischen Provinz, spielt eine besondere Rolle in der kulturellen Identität der Region. Hier wird angeblich das reinstes Hochspanisch gesprochen, was auf die relative Abgeschiedenheit der Region und den geringen Einfluss anderer Dialekte zurückzuführen sein könnte.
Diese Region Spaniens ist nicht nur ein Ort natürlicher Schönheit, sondern auch ein Zeugnis der vielfältigen und reichen Kulturgeschichte des Landes, die durch die geografische Lage und historische Umstände geprägt wurde.
Die faszinierende Atlantikküste bietet einsame Strände und felsige Buchten, während im Hintergrund die majestätischen Gipfel der Picos de Europa, Spaniens ältestem Naturpark mit über 2.000 Metern Höhe, aufragen. Nur etwa 25 Kilometer trennen die Küste von dem markanten Kalksteinmassiv, in dessen Höhlen der berühmte Blauschimmelkäse Queso de Cabrales hergestellt wird.
Eine einzigartige Landschaft am Jakobsweg: Der Camino del Norte
Der Camino del Norte, einer der spanischen Jakobswege, verläuft entlang der Costa Verde und bietet eine einzigartige und oft noch unentdeckte Landschaft. Der Camino del Norte, eine Variante des Jakobswegs, führt entlang der spanischen Küste und erstreckt sich über knapp 800 Kilometer durch fruchtbare und üppige Landschaften. Wenn man den Zug verlässt und die Städte erkundet, kann man gelegentlich Wegzeichen des Camino del Norte entdecken.
Santiago de Compostela
In den letzten Jahren hat der Tourismus die Region zunehmend entdeckt, ohne jedoch riesige Hotelanlagen zu schaffen. Neben den Gästen des Costa Verde Express zieht es vor allem Naturliebhaber, Wanderer und Surfer in den Norden Spaniens. Sie sollten jedoch beachten, dass Regen an dieser Küste zum Lebensstil gehört.
Die Reise beginnt mit einer Übernachtung im Parador de los Reyes Católicos, einem Luxushotel an der Nordseite der Plaza Obradoiro, direkt neben der Kathedrale von Santiago de Compostela, das seit 1958 besteht. Zunächst erfolgt eine Besichtigung der schönsten Plätze Santiagos in Begleitung eines deutschsprachigen Stadtführers.
Santiago de Compostela, die Hauptstadt der autonomen Region Galicien im Nordwesten Spaniens, ist mehr als nur eine malerische Stadt. Für einige ist sie der Ausgangspunkt einer aufregenden Zugreise, für Tausende von Pilgern das Ziel auf dem berühmten Jakobsweg. Doch Santiago de Compostela bietet weit mehr als religiöse Bedeutung.
Die Stadt besticht durch eine Architektur, die eine harmonische Mischung aus romanischen, gotischen und barocken Einflüssen darstellt. Das eindrucksvollste Bauwerk ist zweifellos die Kathedrale von Santiago de Compostela, ein Meisterwerk romanischer Baukunst, mit einem prächtigen Säulengang, detailreichen Fassaden und einem imposanten Inneren, das Besucher aus aller Welt anzieht.
Die Altstadt von Santiago de Compostela, ein von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärtes Labyrinth aus verwinkelten Gassen, historischen Plätzen und charmanten Winkeln, beherbergt traditionelle Restaurants, gemütliche Cafés und kleine Läden mit regionalen Produkten und Kunsthandwerk. Das traditionelle Musikinstrument "Gaita" wird hier häufig bei Festen, religiösen Feiern und kulturellen Veranstaltungen eingesetzt und ist ein zentrales Symbol der galicischen Identität und Kultur.
Ein Spaziergang durch die Straßen von Santiago de Compostela führt in die Vergangenheit, mit historischen Gebäuden wie dem Colegio de San Jerónimo, der Quintana de Mortos oder der Plaza de Platerías, deren alten Mauern Geschichten bergen.
Zusätzlich zu ihrer historischen Bedeutung ist Santiago de Compostela auch eine lebendige Universitätsstadt mit einer der ältesten Universitäten Spaniens. Die zahlreichen Studenten beleben das kulturelle Leben und sorgen für ein abwechslungsreiches Angebot an Veranstaltungen, Konzerten und Festivals.
Die gastronomische Szene von Santiago de Compostela ist ein weiterer Höhepunkt. Die Stadt ist für ihre ausgezeichnete Küche bekannt, die von frischen Meeresfrüchten bis zu herzhaften Fleischgerichten reicht. Restaurants und Tapas-Bars laden dazu ein, die galicische Küche zu entdecken und lokale Spezialitäten wie Pulpo a la Gallega (galicischer Tintenfisch) oder Empanada (gefüllte Teigtasche) zu kosten.
Unsere Restaurantempfehlung für Santiago de Compostela lautet "a Taberna do Bispo" (Bild oben). Wir besuchen das Restaurant nach jedem erfolgreich absolvierten Jakobsweg. Hier ist es immer sehr voll und wenig touristisch; dafür ist das Restaurant ideal gelegen, eine Reservierung ist empfehlenswert.
Ob als Zugreisender oder als Pilger, Santiago de Compostela hinterlässt bei jedem einen bleibenden Eindruck. Für diejenigen, die eine Reise mit dem Costa Verde Express planen, lohnt es sich, dieser sehenswerten Stadt einige Tage zu widmen.
Ein Luxusbus brachte unseren Redakteur und die Mitreisenden von Santiago de Compostela nach Ferrol, wo der Zug und freundliches Zugpersonal auf uns warteten. Nach dem Einsteigen setzte der Costa Verde Express seine Reise fort und erreichte Viveiro, wo wir uns nach dem Abendessen in den komfortablen Abteilen erholen konnten.
Viveiro, Galicien
An diesem zweiten Reisetag erkunden wir Viveiro, eine Küstenstadt in der Autonomen Gemeinschaft Galicien im Nordwesten Spaniens. Die Stadt zeichnet sich durch eine reiche Geschichte und eine beeindruckende Naturlandschaft aus. Eingebettet zwischen grünen Hügeln und entlang der Küste des Kantabrischen Meeres bietet Viveiro eine malerische Verbindung von Meer und Natur.
Ein herausragendes Merkmal von Viveiro ist seine gut erhaltene Altstadt, die von historischen Gebäuden und engen Gassen geprägt ist und auf die lange Geschichte der Stadt hinweist. Besonders sehenswert sind die mittelalterliche Stadtmauer, einst errichtet zum Schutz der Stadt, sowie die romanische Kirche Santa María del Campo mit ihrem beeindruckenden Glockenturm.
Viveiro ist auch für seine schönen Strände bekannt, darunter Area und Covas, die sich ideal zum Entspannen und Genießen der natürlichen Schönheit eignen. Aufgrund seiner günstigen Lage an der Küste ist die Stadt ein beliebtes Ziel für Wassersportarten wie Segeln, Windsurfen und Kajakfahren.
Die Umgebung von Viveiro ist von üppigen Wäldern und Flüssen geprägt, die eine Vielzahl von Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Angeln und Vogelbeobachtung ermöglichen. Die Stadt dient auch als Eingang zu den Rías Altas, einer Serie von tiefen Buchten an der galicischen Küste, die für ihre spektakulären Landschaften und reiche Meeresfauna bekannt sind.
Am nächsten Morgen werden wir durch das Läuten einer Glocke geweckt. Eine Glocke? Ja, pünktlich um acht Uhr schwingt das Zugpersonal eine große messingfarbene Glocke durch den Gang und lädt uns zum Frühstück ein. Während wir unser schmackhaftes Frühstück genießen, die wunderschöne Landschaft vorbeiziehen lassen und die gut gelaunten Reisenden aus verschiedenen Ländern miteinander plaudern, erreichen wir Ribadeo.
Ribadeo, Galizien
Ribadeo ist eine malerische Stadt in der Autonomen Gemeinschaft Galicien im Nordwesten Spaniens. Sie liegt entlang der Küste des Kantabrischen Meeres und ist für ihre beeindruckende Naturschönheit und historische Bedeutung bekannt. Die Stadt befindet sich an der Mündung des Flusses Eo, der hier ins Atlantische Meer mündet. Diese Lage verleiht Ribadeo eine einzigartige landschaftliche Schönheit mit beeindruckenden Ausblicken auf das Meer und die umliegenden grünen Hügel.
In der Nähe von Ribadeo befindet sich einer der bekanntesten Strände Spaniens, der Playa de las Catedrales. Dieser Strand ist für seine spektakulären Felsformationen berühmt, die durch Erosion geformt wurden und an gotische Kirchenfenster erinnern. Bei Ebbe kann man zwischen diesen beeindruckenden natürlichen "Säulen" und Bögen spazieren.
Danach erkunden wir das historische Zentrum von Ribadeo, das von schmalen Gassen und bunten Gebäuden geprägt ist und die reiche Geschichte der Stadt widerspiegelt. Viele dieser Gebäude stammen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert und zeigen eine Mischung aus traditioneller galicischer Architektur und modernen Einflüssen.
Luarca, Asturien
Nach unserer Abfahrt aus Ribadeo setzen wir unsere Reise mit dem Begleitbus fort und erreichen Luarca. Der Costa Verde Express fährt währenddessen ohne Halt zur nächsten Station. Luarca liegt an der Küste des Kantabrischen Meeres und ist von grünen Hügeln umgeben, die sich um eine natürliche Hafenbucht erstrecken. Der Ort bewahrt den Charme eines traditionellen Fischerdorfes mit weiß getünchten Häusern, die an die steilen Hänge gebaut sind, und engen, verwinkelten Gassen, die zum Hafen führen.
Ein besonderes Merkmal von Luarca ist der Cementerio de Luarca, der Friedhof der Stadt. Dieser Friedhof ist nicht nur aufgrund seiner historischen Bedeutung bemerkenswert, sondern auch aufgrund seiner einzigartigen Lage und der beeindruckenden Aussicht. Er befindet sich auf einer Klippe über dem Meer, was ihm eine beinahe dramatische Schönheit verleiht.
Die Lage des Friedhofs bietet einen spektakulären Panoramablick auf den Atlantik und die umliegende Küstenlandschaft. Die Gräber und Mausoleen sind kunstvoll gestaltet und spiegeln die große kulturelle und historische Bedeutung des Ortes für die Gemeinschaft wider. Der Cementerio de Luarca wird als einer der schönsten Friedhöfe Spaniens angesehen und zieht Besucher an, die sowohl die Ruhe und Schönheit des Ortes als auch seine kulturelle Bedeutung schätzen.
Gijón, Asturien
Der dritte Tag unserer Reise beginnt mit einem Ausflug nach Gijón, einer lebendigen Hafenstadt an der Nordküste Spaniens in der autonomen Region Asturien. Die Stadt ist bekannt für ihre maritime Tradition, moderne Kultur und historischen Stätten, die eine faszinierende Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart bieten. Gijón hat eine lange Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht, was sich in verschiedenen archäologischen Stätten in der Stadt widerspiegelt.
Die Universidad Laboral de Gijón, heute als Laboral Ciudad de la Cultura bekannt, ist ein beeindruckendes architektonisches Ensemble und ein Wahrzeichen der Stadt Gijón. Ursprünglich in den 1950er Jahren als Waisenhaus und Bildungseinrichtung für verwaiste Arbeiterkinder erbaut, ist sie heute eines der größten Gebäude Spaniens und ein herausragendes Beispiel für die spanische Architektur der Nachkriegszeit.
Das Gebäude zeichnet sich durch seine monumentale Größe und seine beeindruckende Architektur aus, die Elemente des Klassizismus und des Modernisme miteinander verbindet. Der Komplex umfasst eine Kirche, einen Theater- und Konzertsaal, verschiedene Unterrichtsräume und Werkstätten sowie einen beeindruckenden zentralen Platz.
Oviedo, Asturien
Vor unserer Zugabfahrt erkunden wir Oviedo, die Hauptstadt der autonomen Region Asturien im Norden Spaniens. Die Stadt zeichnet sich durch ihre gut erhaltene mittelalterliche Altstadt aus, die präromanischen Kirchen, die von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurden, und ihre lebendige Atmosphäre.
Oviedo ist insbesondere für seine Architektur bekannt. Die Altstadt besteht aus einem komplexen Netz von engen Gassen, gesäumt von mittelalterlichen Gebäuden. Im Zentrum erhebt sich die beeindruckende Kathedrale San Salvador, ein Meisterwerk der gotischen Architektur, die einen imposanten Turm und eine bedeutende Sammlung religiöser Kunst beherbergt.
Covadonga, Asturien
Die Zeit vergeht schnell, und schon sind wir am vierten Tag unserer Reise angelangt. Das Santuario de Covadonga in den malerischen Picos de Europa im nordspanischen Asturien ist ein bedeutender spiritueller Ort. Dieses Heiligtum hat nicht nur religiöse Bedeutung, sondern ist auch ein Symbol für die Geschichte und Identität Spaniens.
Covadonga ist eng mit der Reconquista verbunden, der christlichen Rückeroberung der Iberischen Halbinsel von den Mauren. Die Schlacht von Covadonga, die hier Anfang des 8. Jahrhunderts stattfand, markiert den Beginn der Reconquista. Unter der Führung von Pelayo, einem christlichen Adligen, errangen die christlichen Truppen einen entscheidenden Sieg gegen die maurischen Eroberer. Pelayo wurde später zum ersten König des Königreichs Asturien gekrönt.
Llanes, Asturien
Die Küstenlinie von Llanes ist bekannt für ihre beeindruckende Steilküste und mehr als 30 Strände, darunter abgelegene Buchten und ausgedehnte Sandstrände, die sich ideal zum Entspannen, Schwimmen und für Wassersport eignen. Der Hafen von Llanes, der immer noch in Betrieb ist, trägt zum maritimen Charakter der Stadt bei. Die Promenade entlang des Hafens ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen und bietet einen großartigen Ausblick auf das Meer und die umgebende Landschaft.
Die historische Altstadt von Llanes zeichnet sich durch gut erhaltene mittelalterliche Strukturen aus, darunter die Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert, die einst zum Schutz vor Piratenangriffen errichtet wurde. Die Altstadt ist ein Labyrinth aus engen gepflasterten Gassen, umgeben von traditionellen asturischen Gebäuden, kleinen Plätzen und charmanten Cafés und Geschäften.
Später treffen wir in Llanes auf dem Nachbargleis den Transcantábrico Gran Lujo, einen weiteren, ebenso luxuriösen Königszug der staatlichen Bahngesellschaft Renfe.
Cuevas de Altamira
Am fünften Tag besuchen wir die Cuevas de Altamira. Die Höhlen von Altamira sind eines der weltweit bekanntesten prähistorischen Höhlensysteme und befinden sich in der Nähe von Santillana del Mar in Kantabrien, Nordspanien. Die Höhlen sind vor allem für ihre außergewöhnlichen prähistorischen Höhlenmalereien bekannt und gelten als eines der wichtigsten Beispiele früher menschlicher Kunst.
Die Kunstwerke in den Höhlen von Altamira zeichnen sich durch ihre bemerkenswerte Darstellung von Tieren aus, darunter vor allem Wisente, Hirsche und Wildschweine. Die Malereien sind für ihre realistische Darstellung, lebendigen Farben und ausgeklügelte Techniken bekannt. Eine Besonderheit ist die geschickte Nutzung der natürlichen Konturen der Höhlenwände, um den Tieren eine dreidimensionale Wirkung zu verleihen. Neben Tierdarstellungen finden sich auch abstrakte Zeichen und menschliche Handabdrücke.
Santillana de Mar, Kantabrien
Die Reise wäre unvollständig ohne einen Besuch in Santillana del Mar. Diese historische Stadt in der Autonomen Gemeinschaft Kantabrien wird oft als eines der schönsten Dörfer Spaniens bezeichnet und ist für ihre außergewöhnlich gut erhaltene mittelalterliche Architektur bekannt. Einer der Höhepunkte der Stadt ist die Collegiata de Santa Juliana, eine romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die ihren Namen von der Heiligen Juliana von Nikomedien trägt, deren Reliquien in der Kirche aufbewahrt werden. Mit ihrem beeindruckenden Kreuzgang und den kunstvollen Kapitellen stellt die Stiftskirche ein bemerkenswertes Beispiel romanischer Kunst und Architektur in Nordspanien dar.
Santander, Kantabrien
Santander liegt an einer der schönsten Buchten der Welt und bietet eine malerische Kulisse mit dem klaren blauen Wasser des Kantabrischen Meeres und den grünen Hügeln, die die Stadt umgeben. Die Stadt verfügt über mehrere Strände, darunter den beliebten und weitläufigen Strand El Sardinero mit feinem Sand und kristallklarem Wasser.
Das historische Zentrum von Santander wurde teilweise nach einem großen Brand im Jahr 1941 wiederaufgebaut und kombiniert heute alte und moderne Architektur. Das Stadtbild ist geprägt von eleganten Gebäuden, breiten Alleen und Plätzen. Für Liebhaber von Meeresfrüchten und Fisch ist Santander ein kulinarisches Paradies, da die Stadt eine Vielzahl von Restaurants und Bars bietet, in denen man traditionelle kantabrische Gerichte wie Meeresfrüchte, Tintenfischringe und Cocido Montañés genießen kann.
Mit dem Costa Verde Express nach Bilbao
Wir erreichen Bilbao, die größte Stadt des Baskenlandes im Norden Spaniens, und empfinden etwas Wehmut, dass unsere Reise hier zu Ende ist. Können wir nicht einfach die Rückreise nach Santiago antreten?
Bilbao ist ein faszinierendes Reiseziel, das sich durch kulturelle Vielfalt und architektonische Schönheit auszeichnet. Die Stadt hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht, und hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem lebhaften Zentrum für Kunst, Kultur und Architektur entwickelt.
Das bekannteste Wahrzeichen von Bilbao ist zweifellos das Guggenheim-Museum, ein architektonisches Meisterwerk des Stararchitekten Frank Gehry. Das futuristische Gebäude aus Titanplatten und geschwungenen Linien beherbergt eine beeindruckende Sammlung zeitgenössischer Kunst und ist selbst ein Kunstwerk. Das Museum hat die Stadt international bekannt gemacht und zieht Besucher aus aller Welt an.
Abgesehen vom Guggenheim-Museum gibt es in Bilbao noch viele andere kulturelle Schätze zu entdecken. Das Museum der Schönen Künste präsentiert eine umfangreiche Sammlung klassischer und moderner Kunstwerke, während das Euskal Museoa - das Baskische Museum - einen Einblick in die reiche Kultur und Geschichte des Baskenlandes bietet.
Die Altstadt von Bilbao, auch als Casco Viejo bekannt, ist ein charmantes Viertel mit engen Gassen, traditionellen Geschäften und historischen Gebäuden. Hier kann man die baskische Küche in den zahlreichen Pintxos-Bars probieren und über lebhafte Märkte wie den Mercado de la Ribera schlendern.
Neben dem Guggenheim-Museum ist Bilbao auch für seine beeindruckende Architektur bekannt. Das Azkuna Zentroa, ein ehemaliges Weinlager, wurde zu einem Kulturzentrum umgebaut und bietet ein abwechslungsreiches Programm mit Filmvorführungen, Ausstellungen und Konzerten. Ein weiteres architektonisches Highlight ist die Puente de Vizcaya, eine historische Hängebrücke, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Neben Kunst und Kultur bietet Bilbao auch eine lebendige Gastronomieszene. Die Stadt ist bekannt für ihre hervorragenden Restaurants und Tapas-Bars, in denen man die baskische Küche in ihrer ganzen Vielfalt genießen kann. Von frischem Fisch und Meeresfrüchten bis hin zu herzhaften Fleischgerichten kommt hier jeder Feinschmecker auf seine Kosten.
Bilbao ist eine Stadt, die Tradition und Moderne auf einzigartige Weise verbindet. Die faszinierende Architektur, die reiche Kultur und die köstliche Küche machen Bilbao zu einem Muss. Ob Kunstliebhaber, Feinschmecker oder einfach nur neugieriger Reisender, Bilbao wird Sie mit seiner Vielfalt und seinem Charme begeistern.
Das abschließende gemeinsame Essen genießen wir im Restaurant Aspaldiko, das sich in der Nähe von Bilbao befindet. Die Geschichte des Aspaldiko reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Ursprünglich als Bauernhof genutzt, wurde das traditionelle Gehöft im Mai 1988 als Restaurant eröffnet, um die baskische Gastronomieszene zu bereichern. Nach vier Jahrhunderten harter landwirtschaftlicher Arbeit wurde es renoviert und vor dem Verfall gerettet, um zu dem zu werden, was es heute ist: ein gastronomischer Treffpunkt, der Tradition und Moderne vereint.
Abschied vom Costa Verde Express
Die Zugreise mit dem Costa Verde Express bot oft eine überraschend vertraute Atmosphäre, die sowohl durch den begrenzten Rahmen als auch durch die freundliche und aufmerksame Art des Personals geprägt war. In einem Luxuszug, in dem die Anzahl der Passagiere naturgemäß begrenzt ist, entwickelte sich schnell ein Gemeinschaftsgefühl, das durch geteilte Erlebnisse und Interaktionen verstärkt wurde.
Die Mitarbeiter an Bord spielten bei der Schaffung dieser vertrauten Atmosphäre eine wichtige Rolle. Sie waren nicht nur Servicekräfte, sondern wurden zu Geschichtenerzählern, Reiseführern und Ratgebern. Die Kommunikation mit ihnen ging oft über den üblichen Service hinaus. Man lernte sie persönlich kennen, teilte Geschichten und Erfahrungen und verabschiedete sich mit einer herzlichen Geste.
