Tradition und Natur im Herzen Irlands: Der Killarney Nationalpark erfüllt grüne Träume

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Tief im Südwesten Irlands auf der Halbinsel Iveragh liegt eines der beliebtesten Wandergebiete der Grünen Insel. Der Killarney Nationalpark im Herzen der Grafschaft Kerry erstreckt sich über eine Fläche von rund 100 Quadratkilometern, von denen über ein Fünftel reine Wasserflächen sind. Nicht umsonst erhielt das im Herzen des Parks gelegene Muckross House and Gardens bei den Best of Kerry 2022 Awards die Auszeichnung „Best in Kerry for Tourist Attractions“.


Autor: Werner Menzel, werner-menzel.de


Die Wurzeln dieses touristischen Mittelpunktes im Killarney Nationalpark gehen auf das Jahr 1843 zurück. Das dort errichtete Herrenhaus der Familie Herbert steht heute für Besichtigungen zur Verfügung. Es liegt in idyllischer Lage am Ufer des Muckross Lake. Um dorthin zu gelangen, wandern wir über einen gepflegten Rasen und durch einen absolut sehenswerten Blumen- und Steingarten.

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Foto: werner-menzel.de

Muckross House mit Tradition

In der Nähe des Muckross House steht ein Touristenzentrum, von dem aus man das Kerry County Life Experience besuchen kann. Der Besucher erhält dort Einblick in das ländliche Leben um 1930 und kann Handwerkern bei der Arbeit zuschauen. Vom Herrenhaus aus bietet sich während der Hauptsaison die Möglichkeit, mit einachsigen Pferdekutschen und, während des ganzen Jahres auch zu Fuß, die Umgebung erkunden. Besonders gern und zahlreich frequentiertes Ziel ist hier der Torc-Wasserfall.

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Eichenwälder und Hirsche

Kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Region ist die Stadt Killarney. Von hier aus bietet es sich an, die drei Seen des Nationalparks zu erkunden. Das Lough Leane, der Muckross Lake und der Upper Lake sind aber nicht nur für ihre bezaubernden Uferwege und Ausblicke bekannt. Man findet hier zudem einen der ältesten noch verbliebenen Eichenwälder Irlands. In diesen Wäldern lebt eine starke Rothirschpopulation, die als einzigartig in Irland gilt und seit der letzten Eiszeit im Land präsent ist.

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Foto: werner-menzel.de

Neben den Eichen wachsen aber auch vielfach Eiben, Moose, Flechten und Farne. Wie im ganzen Südwesten Irlands findet man aufgrund des Golfstrom-Einflusses im Nationalpark zahlreiche Blühpflanzen, die sonst nur aus dem Mittelmeerraum bekannt sind. Die großwachsenden Rhododendron-Sträucher sind mittlerweile landschaftsprägend.

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Ausblick vom Ladys View

Dieser Rhododendron ist dabei zu einem echten Problem für den Park geworden. Er findet ideale Wachstumsbedingungen und droht, große Teile des Parks zu überwuchern. Die kleine Insel Innisfallen im Lough Leane ist ebenfalls einen Besuch wert. Hier können Reste des einst mächtigen Klosters Innisfallen Abbey besichtigt werden.

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Einen Überblick über den Upper Lake erhält man vom Ladies’ View aus, der als einer der besonders beliebten Touristen-Haltepunkte am Ring of Kerry gilt. Den Überlieferungen folgend trafen sich hier die Hofdamen Königin Victorias zum Smalltalk. Wer es etwas einsamer und ursprünglicher mag, folgt einem gut ausgebauten Netz von Wanderwege, die rund um die Seen und an den Hängen der umgebenden Berge entlangführen.

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Stolzes Biosphärenreservat

Der Killarney-Nationalpark wurde 1981 von der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) als Biosphärenreservat ausgewiesen. Diesem Anspruch wird der Park nach wie vor vollauf gerecht, wie auch steigende Besucherzahlen belegen.

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Insbesondere Geologen lieben den Park wegen einer Besonderheit: Der Killarney National Park wird von zwei unterschiedlichen und kontrastierenden Felsformationen unterlagert. Eine große geologische Grenze verläuft durch den Nationalpark von Nordwesten nach Südosten, hauptsächlich unter den Gewässern von Lough Leane und Muckross Lake. Es trennt ein gebirgiges Gebiet aus devonischen Felsen im Süden und Westen von einer Ebene, die im Norden und Osten von Karbonfelsen unterlagert ist.

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Ein Guinness zum Abschied

Nach einer ausgiebigen Wanderung soll schließlich auch der kulinarische Teil Irlands nicht zu kurz kommen: In Killarney haben Gourmets die Möglichkeit, die beliebtesten irischen Spezialitäten zu probieren. In jedem lokalen Restaurant wird den Gästen traditioneller Speck mit Kohl und Blutwurst angeboten, den die Einheimischen normalerweise zum Frühstück essen.

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Ein sehr beliebtes Alltagsgericht sind auch Boxty Kartoffelpuffer, die mit verschiedenen Saucen und frischem Gemüse serviert werden. Meeresfrüchte sind in der lokalen Küche weit verbreitet. Sie werden einfach gebraten oder zur Zubereitung interessanter Suppen verwendet. Bier ist nach wie vor das beliebteste Getränk bei Bewohnern wie Besuchern. Ganz oben auf der Liste steht dabei das bekannte Guinness, wobei das nicht weniger schmackhafte Kilkenny nicht vergessen werden darf.

Weitere Informationen:

www.killarneynationalpark.ie (Englischsprachige Seite des Nationalparks)
www.tourismireland.com (Touristische Irland-Infos)